Contez Fleurettes ! - Erzählen Sie uns von Fleurettes! Démarche participative Lausanne — Idée 21

Contez Fleurettes ! - Erzählen Sie uns von Fleurettes!

Beteiligungsprozess zur Umgestaltung des öffentlichen Raums im Quartier Fleurettes in Lausanne

Lausanne
Stadt Lausanne
2016-2017

Die Stadt Lausanne hat die Anwohner*innen und Nutzer*innen des Quartiers Fleurettes eingeladen, sich gemeinsam Gedanken zur künftigen Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums zu machen. IDEE 21 wurde beauftragt, den Beteiligungsprozess zu konzipieren und umzusetzen.

Die Erneuerung der unterirdischen Netze im Quartier Fleurettes sowie die SBB-Baustellen im Rahmen des Projekts «Léman 2030» bieten die Gelegenheit, den öffentlichen Raum des Quartiers zu überdenken. Dieser soll bei der Wiederinstandsetzung der Strassen nach Abschluss der Bauarbeiten neu gestaltet werden. Die Projektgruppe Pôle Gare der Stadt Lausanne wollte die Chance nutzen, um einen hochwertigen öffentlichen Raum zu gestalten.

Um die Ausarbeitung des Projekts zu begleiten, hat sie den Beteiligungsprozess «Contez Fleurettes!» ins Leben gerufen, der von Mai 2016 bis Oktober 2017 umgesetzt wurde. Zunächst konnte mit einem Fragebogen an alle Haushalte, thematischen Spaziergängen durch das Quartier und Mini-Workshops eine gemeinsame Bestandesaufnahme des Ortes gemacht werden. Beim ersten öffentlichen Workshop ging es darum, gemeinsame Ziele festzulegen. Es wurden 10 Schlüsselthemen und 32 Ziele formuliert, die in drei Kategorien aufgeteilt wurden (Zusammenleben, Quartierleben, Lesbarkeit des Quartiers). Die Ergebnisse wurden den Planer*innen übergeben, die auf dieser Grundlage die Grundsätze für die Umgestaltung des öffentlichen Raums des Quartiers in Form eines Vorprojekts erarbeitet haben.

In einem zweiten öffentlichen Workshop wurden die Anwohner*innen und Nutzer*innen über die vorgeschlagenen Grundsätze informiert und konnten dazu Stellung nehmen, sodass die Planer*innen das Projekt unter Berücksichtigung der Rückmeldungen überarbeiten konnten. Eine Begleitgruppe aus Quartierbewohner*innen hat den gesamten partizipativen Prozess begleitet und während der verschiedenen Phasen die Verbindung zum Quartier sichergestellt. In der Erarbeitungsphase wurde das Projekt in stetem Austausch mit der Begleitgruppe abgestimmt, um so zur Endversion des Projekts zu gelangen, die an der Abschlussveranstaltung vorgestellt wurde.

IDEE 21 hat die verschiedenen Workshops und Treffen der Begleitgruppe des Beteiligungsprozesses organisiert und moderiert. Das Besondere an diesem Prozess war, dass er parallel zur Erarbeitung des Projekts durch die Planer*innen stattfand. Somit konnten die Anwohner*innen und Nutzer*innen des Quartiers in Überlegungen einbezogen werden, die üblicherweise Spezialist*innen und Vertreter*innen der Behörden vorbehalten sind. Das Ziel war es, Raum für möglichst viele persönliche Erfahrungen und Blickwinkel zu lassen, damit die Umgestaltung des öffentlichen Raums das Ergebnis von kollektiver Intelligenz ist und das Wissen der Nutzer*innen berücksichtigt wird. Der Begriff «Nutzer*innenerfahrung» umfasst die genaue Kenntnis der Lebenssituation durch alltägliche Erfahrungen in einem Gebiet.