Eine Innovationsplattform für IDEE 21 — Idée 21

Eine Innovationsplattform für IDEE 21

Den ökologischen Wandel anstossen – dank kollektiver Intelligenz!

La Trame

Vorstellen - Begleiten - Erfinden

Die Innovationsplattform von IDEE 21 ist seit anfangs 2021 im Einsatz und verfolgt drei strategische Ziele:

  • Projektträger*innen von innovativen Projekten, welche den Ansatz von Social Entrepreneurship verfolgen und eine positive gesellschaftliche Wirkung anstreben, sollen bei der Umsetzung ihrer Projekte begleitet werden und wirtschaftliche Lebensfähigkeit erlangen;
  • Intern eine Plattform schaffen, die das Schlüpfen/Entstehen von innovativen Projekten und Produkten ermöglicht;
  • Austausch und Synergien zwischen den im Inkubator entwickelten Projekten und den Aktivitäten der Genossenschaft fördern.

Wir verfolgen diese Ziele derzeit durch zwei konkrete Aktionen: den Inkubator und die Projektplattform.

 

Inkubator IDEE 21

Zurzeit werden zwei Projekte im Rahmen des Inkubators entwickelt. Die Begleitung besteht aus wöchentlichen Coaching-Treffen und punktuellen Workshops, bei welchen die diversen Kompetenzen innerhalb von IDEE 21 mithilfe von Methoden der kollektiven Intelligenz mobilisiert werden.

La Sylvanière

Es ist offensichtlich, dass der Wandel zu einer lebensfähigeren, lebenswerteren und gerechteren Welt dringend notwendig ist. Die Wege dorthin müssen jedoch erfunden werden. Dies bietet die Gelegenheit, sie kollektiv mitzugestalten und so gemeinsam die Verantwortung für die gesellschaftliche Probleme zu übernehmen.

Die Nachhaltigkeit und die Resilienz des Ernährungssystems sind eine grosse Herausforderung, die alle angeht. Die Art und Weise, wie Nahrungsmittel produziert und verteilt werden, weist grosses Verbesserungspotenzial auf, um die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen.

In dieser Hinsicht ist die syntropische Agroforstwirtschaft, die seit 40 Jahren in tropischem Klima praktiziert wird, ein vielversprechender Ansatz. Seine Anpassung an das gemässigte Klima ist möglich und lässt eine produktive, partizipative und regenerative Agrarökologie entstehen, die auf die Bedürfnisse der Einwohner*innen zugeschnitten ist.

Die Sylvanière schlägt die Entwicklung der syntropischen Agroforstwirtschaft in den gemässigten Breiten vor, indem lebendige Labs zu de Commons (« common living labs ») kreiert werden um die Commons (Gemeinschaftliche Ressourcen) wiederzubeleben.

Der Projektträger stellt seine Idee vor:
 « Ich heisse Alexis Vautier. Ich habe an der ETH Zürich Forstwissenschaften studiert und interessiere mich sehr für die naturnahe Agroforstwirtschaft. Vor drei Jahren habe ich in einem Film, der anlässlich der COP21 erschienen ist, eine besondere Praxis entdeckt: die syntropische Agroforstwirtschaft. Sie wurde von Ernst Götsch entwickelt, einem in Brasilien ansässigen Schweizer Landwirt. Er hatte ein von Rodung und Überweidung stark geschädigtes landwirtschaftliches Gebiet erworben und liess sich beim Anbau von traditionellen Praktiken inspirieren. Ernst Götsch baute seine Felder so an, dass sie den Wald nachahmen, um das gesamte Ökosystem und insbesondere den Boden zu regenerieren. Er behauptet, dass diese Praxis nicht nur in tropischen Gebieten funktioniert, sondern an andere Regionen und Klimazonen angepasst werden kann. Diese Herausforderung möchte ich mit meinem Projekt angehen.

Als Gründungsmitglied von IDEE 21 und Projektträger strebe ich Innovationen für den Wandel zu einer starken Nachhaltigkeit an, mithilfe der kollektiven Intelligenz. Ich bin mir bewusst, dass die für die Erprobung der Agroforstwirtschaft erforderliche Zeit nicht mit den Fristen übereinstimmt, die uns für die Bewältigung der Klimadringlichkeit zur Verfügung stehen, und schlage vor, den Prozess zu beschleunigen, indem die betroffenen Akteure in eine kollaborative Aktionsforschung eingebunden werden, d.h. innerhalb des Lernprozesses zu handeln.

 Als Bürger, der sich in der Reflexion über die Entwicklung der Gesellschaft angesichts der globalen Herausforderungen engagiert, betrachte ich die Commons als einen vielversprechenden Weg, um einen Dialog zwischen dem Wirtschaftsleben, dem politischen Leben und dem sozialen Leben zu etablieren. Auf diese Weise werden wir den für den ökologischen Wandel unerlässlichen Paradigmenwechsel vollziehen. »

 

La Trame

Ein Ort der Begegnung und des Austauschs rund um die Kleidung: La Trame ist ein einzigartiger Ort, der dazu einlädt, unseren Konsum von Kleidung zu überdenken, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und sich wieder mit sich selbst und anderen zu verbinden.

Die Textilproduktion gehört heute zu den umweltschädlichsten Industrien der Welt. Von den Baumwollfeldern über die Bekleidungsfabriken bis hin zur Abfallentsorgung und unseren Kleiderschränken: Die Auswirkungen der Bekleidung auf Umwelt, Wasser und Luft sind enorm. Hinzu kommt die menschliche Ausbeutung auf jeder Stufe der Produktion und in den Läden in unserer Umgebung. Die Schweizer*innen besitzen im Durchschnitt 118 Kleidungsstücke in ihrer Garderobe. Trotzdem kaufen wir jedes Jahr durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke. 40 % ihrer Kleidung wird nie oder kaum getragen. 6 kg Altkleider pro Person gehen jedes Jahr in die Altkleidersammlung. Einem UN-Bericht zufolge ist die Textilindustrie weltweit für 8 % der Treibhausgasemissionen und 20 % des verschmutzten Wassers verantwortlich. In einer seiner Untersuchungen prangert Public Eye «die wahren Opfer der Mode an, nämlich die 60 bis 75 Millionen Menschen, die mehr als 80 Stunden pro Woche unter gefährlichen Bedingungen für Hungerlöhne arbeiten und jeden Tag gegen Gewalt und Unterdrückung kämpfen.»

Wir stehen vor einem grossen sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Problem, auf das wir mit einer Alternative reagieren möchten:

La Trame ist ein Ort, der dem Thema Textilien gewidmet ist und soziale Bindungen, Integration und das Zusammenleben fördert. Auf diese Weise trägt das Projekt zum Leben in der Stadt bei. Es setzt auf das Engagement der Menschen und ist Teil einer lokalen, zirkulären und nachhaltigen Wirtschaft.

Dieser Ort der Begegnung und des Wissensaustauschs ist in vier Bereiche aufgeteilt: Das ATELIER, die GARDEROBE, das LAGER und das CAFE. Das Projekt wird von Isa Boucharlat in Zusammenarbeit mit Aurélia Joly und Laure Paschoud entwickelt.

Eröffung in Lausanne vorgesehen anfangs 2022.

Übergeben wir der Projektträgerin das Wort :
« Ich bin Isa Boucharlat, Kostümbildnerin für Theater und Film seit über 30 Jahren. Ich habe zwischen 2008 und 2014 die Boutique «Sortie de Secours» in Lausanne gegründet und geleitet, die möglichersweise ihrer Zeit etwas voraus war. Zuletzt habe ich drei Jahre lang ein Näh-Café im CPO in Lausanne geleitet. 2016 habe ich im Rahmen einer von Sanu/WWF durchgeführten Weiterbildung zur Umweltberaterin mit vier anderen Personen den Verein FAIR’ACT mitgegründet, der heute zu einer Informationsplattform für nachhaltigenTextilkonsum geworden ist.

Ich beschäftige mich seit Langem mit der Überproduktion von Kleidern und ihren schädlichen Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt. Meine Erfahrung als Leiterin des Näh-Cafés in Lausanne hat mir die Dringlichkeit bestätigt, einen dauerhaften Ort zu eröffnen, der der Nachhaltigkeit von Textilien gewidmet ist. Dort habe ich vielfältige Möglichkeiten der Sensibilisierung, des Austauschs und der sozialen Bindung erprobt. Ich beteilige mich an dem Projekt auf der Ebene der Koordination, der Administration und der Näh-Workshops.

 

projektplattform

Im Oktober hat das Team von IDEE 21 Mobiliar Forum Lausanne teilgenommen: eine spannende Erfahrung, die uns neue Perspektiven eröffnet hat! In zweieinhalb Tagen haben die 14 motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unzähligen Post-it-Zetteln und der Stärke der kollektiven Intelligenz Folgendes erreicht:

  • Prototypen von neuen Methoden erstellt, um die kollektive Intelligenz in den Dienst unserer Kund*innen zu stellen;
  • die Strategie der Innovationsplattform von IDEE 21 neu definiert;
  • die Beziehungen innerhalb des Teams gestärkt und neue Synergien hervorgehoben.

Wir danken der Mobiliar und Mafalda Lachat für die Einladung und Organsiation und gratulieren unserem Moderator Sébastien Niclasse von InnoArchitectes, der die Herausforderung gemeistert hat, Moderator*innen zu moderieren!

Aus dieser Erfahrung entstand die Projektplattform, die es uns heute ermöglicht, intern innovative Projekte zu entwickeln und umzusetzen und die Synergien zwischen dem Inkubator und den Aufgaben und Kompetenzen der Bereiche Partizipation, Evaluation und Transformation der Genossenschaft zu nutzen.

 

La Trame